Rau(h)nächte und Frau Holle im Hirtenhaus

Kerzenschein, Glühweinduft und Kachelofen-Gemütlichkeit – Märchenerzählerin Mara (Dagmar Konermann) begeisterte ihre Zuhörer mit schaurig-schönen Geschichten im Hirtenhaus Michelbach.

Dank an Mara Foto: Thomas Will

Nach einer kurzen Einführung über die Historie, Hintergründe und Bedeutung der Rau(h)nächte sowie die Rituale, die damit einhergingen – beispielsweise das Räuchern von Stube und Stall – fesselte Mara das Publikum durch eindrucksvolle Erzählkunst mit Märchen um Geisternächte, die „Wilde Jagd“ und Begebenheiten mit Bezug auf Michelbach. An den spanndendsten Stellen folgten ihr alle so still und gebannt, dass man eine Stecknadel hätte zu Boden fallen hören können. Im zweiten Teil trug Mara Märchen rund um Frau Holle vor, die zur Zeit der Raunächte, (nach der Gregorianischen Kalenderreform die Nächte vom 24. Dezember bis 6. Januar) zur Erdoberfläche aufgestiegen sein soll, um nachzusehen, wer das Jahr über fleißig oder wer faul war. Es wird auch überliefert, dass Frau Holle Kuchen, Blumen oder Obst schenkt und insbesondere Frauen und Mädchen hilft, ihnen „so manches gute Jahr“ wünscht und sie gesund und fruchtbar macht.

Teils ernst, teils augenzwinkernd erzählt Mara auch Begebenheiten, die tief ins Innere der Menschenseele blicken lassen. Nicht ohne Zugaben entließ sie das Publikum, das noch eine ganze Weile gemütlich im Hirtenhaus bei Glühwein und guten Gesprächen verweilte.

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